Wegekreuz
18. Jahrhundert

Schon lange vor der Erweiterung des Wohngebietes an der Norfe Straße stand dort das Kreuz. Die Felder, die das Kreuz umgaben sind heute vollständig bebaut. In den 1950er Jahren stand das Kreuz noch unter drei Bäumen, die etwas Schatten spendeten. Beim Ausbau der Norfer Straße wurde das Kreuz mit einbezogen, so dass der Vorplatz in die Straße hinein und zur Verkehrsberuhigung beiträgt.


Ansicht aus dem Jahr 2011

Neuss-Grimlinghausen

Norfer Straße / Reistorffweg

Der heutige Standort des Kreuzes befand sich im 18. Jahrhundert weit außerhalb des Ortes. Grimlinghausen war zwar nur ein kleines Dorf am Rhein, dennoch verlief über die Rheinuferstraße die wichtige Handelsstraße von Köln nach Xanten. Erst mit dem Bau der Bonner Straße in den 1830er Jahren, die am Ort vorbeiführte, verschwand diese in der Bedeutungslosigkeit.


Dieses Kreuz wurde aus zwei verschiedenen Wegestöcken zusammengefügt. Vor der Restaurierung war noch zu erkennen, dass das Kreuz auf einem Sockel steht, der zu einem anderen Kreuz gehörte. Auf dem alten Sockel befanden sich noch Reste der Befestigung des ursprünglichen Kreuzes, welches etwas weiter rechts vom jetzigen Kreuz angebracht war. Auf der Rückseite des Kreuzes waren in den Balken drei Löcher, die zur Fixierung von Eisenstangen dienten. Die Stangen stützten und stabilisierten das Kreuz bei stürmischen Gewitter vor dem Herabstürzen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Kreuz zuvor auf einem sehr hohen Sockel errichtet war und schon von Weitem gesehen werden konnte. Möglicherweise war das Kreuz ein Bestandteil von einem Hagelkreuz, welches die Felder vor Unwetter schützen sollte.

      Literatur
  • Neuß-Grevenbroicher Zeitung: Wegkreuze in der Neusser Flur. Quirinusstadt - umgeben von einem Kranz aus Kreuzen (19.06.1956) [Stadtarchiv Neuss]
  • Hess, Johannes: Denkschrift über die soziale Not in Grimlinghausen und ihre Abhilfe durch die Anlage einer Dampf-Fähre (1902), Seite 5 [Stadtarchiv Neuss]
  • Zwischen Reckberg und Römerbrücke. Beiträge zur Heimatkunde von Neuss-Grimlinghausen (1972), Seite 64/65