Wegekreuz - 1733
Anna Maria von Foppinga
Geboren wurde Anna Maria von Foppinga in dem kleinen Ort Nieukerk. Sie war von 1726 bis 1733 Äbtissin des Klosters Gnadental und ließ in den Feldern der Abtei Gnadental das Kreuz errichten. Im Original ist nur der Mittelblock mit der Inschrift erhalten, welche lautet: ANNO 1733 ANNA MARIA VON FOPINGA APTISA IN GL POSVIT HANC CRVCEM - Im Jahre 1733 errichtete Anna Maria von Fopinga, Äbtissin in Gnadental, dieses Kreuz.
Neuss-Gnadental
Nixhütter Weg / Berghäuschensweg
Anna Maria von Foppinga zu Baersdonk wurde am 20. Mai 1662 in Nieukerk geboren. In Nieukerk bewirtschaftete die Familie von Foppinga seit dem 17. Jahrhundert das Haus Bellinghoven, welches auch unter dem Namen Haus Baersdonk bekannt ist. Unter Michael von Foppinga wurde Haus Bellinghoven zu einem Rittersitz erhoben. Als die Spanier im Jahr 1590 die Stadt Rheinberg einnahmen wurde er zum Gouverneur von Rheinberg ernannt. Somit war er Mitglied der Ritterschaft und hatte einen Sitz im geldrischen Landtag. Bis zu seinem Tod im Jahr 1625 war er Lehnsnehmer des Gutes. Seine Nachkommen gehörten zwar nicht mehr dem Ritterstand an, dennoch wurden sie als die Herren von Baersdonk dem niederen Adel zugerechnet. Als Tochter einer adeligen Familie war es ihr möglich, in das Kloster Gnadental einzutreten, da die Aufnahme dem Adel vorbehalten war.
Das Haus Bellinghoven blieb im Besitz der Familie von Foppinga bis Johann Michael von Lom um das Jahr 1715 als Besitzer genannt wird. Auch nach dem Besitzerwechsel war das Verhältnis der beiden Familien so gut, dass Anna Maria von Foppinga die Taufpatin der Tochter von Johannes Michael von Lom am 16. August 1726 in Nieukerk war.
- Leendertz, Peter: De Navorscher. Een middel tot gedachtenwisseling en letterkundig verkeer tuschen allen, die iets weten, iets te vragen hebben of iets kunnen oplassen (1954), Amsterdam, Seite 100
- Pick, Richard: Zwei Urkunden zur Geschichte der Stadt Rheinberg (Seite 127-128) in: Niederrheinischer Geschichtsfreund 15.Januar 1884
- Wisplinghoff, Erich: Geschichte der Stadt Neuss, Teil 4 (1989), Köln, Seite 198-199