Fußfall
in Röckrath

Einer der ehemals sieben Fußfälle der Pfarrei St. Stephanus steht in Röckrath. Heute existieren nur noch vier Fußfälle, die anderen drei wurden im Laufe der Zeit leider zerstört. Die Inschrift unterhalb der Nische beinhaltete offenbar den Namen des Stifters und das Jahr der Aufstellung. von dem Text sind bei genauem Hinsehen nur noch Buchstabenreste zu erkennen. Dekorative Ornamentbänder schmückten einst den Rand um die Nische.

Neuss-Grefrath

Röckrather Hauptstraße / Buscherhofstraße

Der Aufbau der Fußfälle folgt immer dem gleichen Muster. Sie haben alle eine Höhe von mindestens zwei Metern und sind etwa einen Meter breit und tief. Auf einem massiven Sockel ist ein Block mit einer mittig eingelassenen Nische aufgesetzt. In den Nischen selbst wird jeweils eine der sieben Szenen des Leidenswegs Jesu dargestellt. Über diesem Block befindet sich eine Platte, welche die Kanten des Fußfalls überragt, um ihn vor Regen zu schützen. Den Abschluss bildet ein Spitzdach mit einem Kreuz auf der Spitze. Oberhalb oder unterhalb der Nische ist das Jahr der Errichtung sowie der Name des Stifters vermerkt.


Der Gang zu den sieben Fußfällen verbreitete sich durch die Jerusalempilger Ende des 15. Jahrhunderts.  Pilgerreisen waren nicht nur sehr kostspielig, sondern auch gefährlich, so dass es nur wenige wagten, eine solche Reise zu unternehmen. Einige der Pilger, die in Jerusalem den Leidensweg Jesu beschritten haben, hatten das Bedürfnis, auch in ihrer Heimat den Kreuzweg nachempfinden zu können. Aus dieser Idee entstanden die Andachten an den sieben Stationen, wobei manchmal nur zu Beginn und am Schluss ein Fußfall errichtet wurde. Die Prozessionen endeten oftmals an einem Kalvarienberg.

      Literatur
  • Ahrweiler, Matthias: Die Glehner Fußfälle in: Almanach für den Kreis Neuss (1981), Seite 150-158
  • Schönewald, Heinz: Der Kreuzweg zum Ahrweiler Calvarienberg in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler (2003), Seite 119-122