Kreuzigungsgruppe - 1500
St. Stephanus
Auf Abbildungen der alten Kirche St. Stephanus ist die Kreuzigungsgruppe noch gut zu erkennen. Sie befand sich außen an der Südwand. Die alte Kirche wurde im Jahr 1710 auf den Ruinen ihrer Vorgängerkirche gebaut, die während des 30-jährigen Krieges bis auf die Grundfesten niederbrannte. Die heutige Kirche St. Stephanus steht etwa 100 Meter westlich des inzwischen niedergelegten Gotteshauses.
Engel unter einer der Konsolen
Trockenpützstraße / Lüttenglehner Straße
Das alte niedergebrannte Gotteshaus wurde im Jahr 1710 auf Veranlassung des vermögenden Pastors Johann Jacob Schmitz (1688-1725) wieder aufgebaut. Mit dem Neubau der Kirche erhíelt die Kreuzigungsgruppe ihren Platz an der Außenseite der Kirche. Doch nach etwa 150 Jahren wurde die etwa 180qm große Kirche zu klein für die wachsende Bevölkerungszhal, so dass eine mehr Platz bietende Kirche nowendig wurde. Nach einer nur 2-jährigen Bauzeit konnte die prächtige Backsteinhallenkirche nach den Plänen des Kölner Dombaumeisters Vincenz Statz im Jahr 1864 geweiht werden.
Die Vorgängerkirche wurde 1866 niedergelegt und die Kreuzigungsgruppe wurde deshalb auf den alten Friedhof versetzt. Im Zuge der Einebnung des alten Friedhofs musste für die Kreuzigungsgruppe wieder ein neuer Standort gesucht werden. Im Jahr 1932 wurde sie gut sichtbar am damaligen südlichen Ortseingang aufgestellt, wo sie bis heute steht.
Die Kreuzigungsgruppe, die um 1500 angefertigt worden ist, könnte von Konrad Greve in Auftrag gegeben worden sein. Zumindest war er seit 1492 Pastor in Grefrath und hat bereits den Jodokusaltar für das Kloster der Marienkirche gestiftet. Er hätte also das entsprechende Vermögen gehabt, um den Künstler zu bezahlen.
Zu Füßen der Kreuzigungsgruppe liegt die Grabplatte eines unbenannten Priesters. Lediglich der eingemeißelte Kelch sowie ein Totenschädel weisen darauf hin, ein Name ist nicht vorhanden.
Im Jahr 2010 wurde die Kreuzigungsgruppe umfassend restauriert und farblich erneuert. Nach der Restaurierung wurde das Kreuz bei der Fronleichnamsprozession am 03.06.2010 eingesegnet und ist seit dem bei Prozessionen immer festlich geschmückt
- Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss (1986), Seiten 179-180
- Stadtkurier Neuss: Hier war der Lack ab: Neuer Anstrich fürs Kreuz (20.06.2010)
- Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum der St. Stephanus-Kirche in Neuss-Grefrath (1989), Seiten 108, 147-148, 159