Kriegsgedächtniskapelle - 1954
1914-18 und 1939-45

Einen Raum, um an die Opfer der Kriege zu gedenken, bietet die kleine Kapelle. Sie ist schlicht gehalten, doch auf die Wichtigkeit dieses Ortes weist das an der linken Seite angebrachte Schild mit den Worten „Volksbund deutsche Kriegsgräber Fürsorge. Dank und Anerkennung“ hin. Über dem Eingang ist der Text DEN KRIEGSOPFERN ZUM GEDENKEN in den Stein gemeißelt.   


Schild vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Neuss-Uedesheim

Rheinfährstraße / Schmiedeweg

Vor ihrem Bau im Jahr 1954 war die Gedächtnisstätte in der Kapelle vor dem Turm der alten Kirche St. Martinus untergebracht. Die im Jahr 1867 gebaute Kapelle wurde nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges und seinen zahlreichen Verlusten für das Gedenken an die Kriegsopfer eingerichtet. In der Kapelle standen zwei aus Holz gefertigte Heiligenfiguren aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Kreuz, welches zuvor als Stationskreuz genutzt wurde. Die lateinische Inschrift ECCLESIA POSVIT ME 1721 des Stationskreuzes bedeutet in der Übersetzung „die Kirche errichtete mich 1721“ und benennt den Stifter und das Jahr der Errichtung. In St. Martinus war zu dieser Zeit Jakob Molanus als Pastor tätig.


Nach dem zweiten Weltkrieg fanden die Kirchgänger bedingt durch die steigende Einwohnerzahl in Uedesheim nicht mehr ausreichend Platz in der alten Kirche. Um der Gemeinde einen angenehmen Gottesdienstbesuch zu ermöglichen, wurde der Abbruch der alten Kirche und der Bau eines größeren Gebäudes beschlossen. Nach der Niederlegung der alten Kirche im Jahr 1960 begannen die Bauarbeiten für das Langhauses an der Südseite des Turmes. Mit dem Abbruch der Kapelle war auch der Gedenkraum für die Kriegsopfer nicht mehr vorhanden und der Umzug der Gedenkstätte an einen anderen Standort war erforderlich.

      Literatur

 

  • Clemen, Paul: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf (1894), Seite 418
  • Emsbach, Karl / Tauch, Max: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss (1986), Seite 203
  • Lange, Joseph [Nachlaß Joseph Lange im Stadtarchiv Neuss]