Heiligenhäuschen - 1993
St. Matthias

Dem Vandalismus an dem Wegekreuz, welches an dieser Stelle stand, wurde mit dem Neubau des Heiligenhäuschens ein Ende gesetzt. Während der Feierlichkeiten des Antoniusfestes im Jahr 1993 hatte de Bömmelclubs die Idee, ein solides Haus zu bauen, das den Attacken von Randalierern stand hält. Der Bömmelclub hat sich im Jahr 1986 gegründet, um die Reparatur der Glocke der St. Antoniuskapelle in Schlicherum zu finanzieren.  

Neuss-Rosellen

Am Kirchbusch / Kreisstraße 30

Das neue Heiligenhäuschen ist ein Nachbau des Bildstocks, der ca. 300 Meter südwestlich vom heutigen Standort entfernt zwischen den Feldern stand. Für das alte Häuschen war durch die in den 1960er Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Flurbereinigung kein Platz mehr in der landwirtschaftlichen Umgebung. Als Ersatz wurde ein Wegekreuz an der Schlicherumer Ampelkreuzung aufgestellt. Obwohl der Platz an der Kreuzung stark frequentiert ist, wurde das Kreuz immer wieder von Unbekannten beschädigt. Um das Kreuz vor weiterer Zerstörung zu bewahren, entschied sich die Schützenbruderschaft St. Peter und Paul aus Rosellerheide das Kreuz an einen anderen Standort zu versetzen.


Die Leere, die durch den Abbruch des Wegekreuzes entstanden war, wollten die Mitglieder des Bömmelclubs nicht akzeptieren. Sie fassten daher den Plan, ein Häuschen zu bauen, das allen Demolierungsversuchen gewachsen sein sollte. Das Häuschen sollte dabei weitestgehend dem Aussehen des ehemaligen Bildstock entsprechen. Für den Bau beantragte der Bömmelclub keine Fördergelder. Stattdessen stellten die Mitglieder ihre Arbeitskraft ehrenamtlich zur Verfügung und die benötigten Materialien sowie die Bepflanzung waren Spenden der Schlicherumer Bevölkerung.

Im April 1993 war es dann soweit. Das Fundament wurde gegossen und der Klinkerbau schritt zügig voran. Da das alte Heiligenhäuschen zwischen den Feldern unter Linden stand, sollte auch dem neuen Heiligenhäuschen eine Linde Schatten spenden. Die hinter dem neuen Häuschen gepflanzte Linde hat inzwischen eine stattliche Größe erreicht, so dass das Kreuz auf dem Dach in der Blätterkrone verschwindet. In der Nische steht hinter einem kunstvoll geschmiedetem Gitter fest verschlossen die Matthias-Figur, die der Bömmelclub in Kevelaer anfertigen ließ. Schließlich konnte das Heiligenhäuschen im Jahr 1993 eingeweiht werden.

      Literatur
  • Kolbecher, Simon / Müller, Gerhard: Zu Wegkreuzen, Heiligenhäuschen und Wegkapellen im südlichen Stadtgebiet von Neuss (2007) in: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss (Seiten 152-275)
  • Neue Gedenkstätte nach altem Vorbild. Häuschen für den heiligen Matthias eingeweiht (Artikel in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 13.07.1993) in: Festschrift 20 Jahre Bömmelclub Schlicherum 1986 (2006)